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14 - Infrarot sichtbar machen

Kühn sprechen wir von Sichtbarem und Unsichtbaren und übersehen ganz, dass es etliche Lebewesen gibt, deren Sichtweise eine ganz andere ist. Bei Bienen und vielen anderen Insekten ist der Farbbereich in Richtung Ultraviolett verschoben. Rotes ist für sie bereits Schwarz. Andere hingegen können auch bei Infrarot-Licht "sehen". Auch die Sensoren unserer Kameras würden weit mehr als wir sehen. Ein wenig im UV- aber recht viel im IR-Bereich. Also werden ihnen Grenzen gesetzt.

Ein Filter sorgt dafür, dass, für uns unsichtbare Wellenbereiche ausgrenzt werden. Die Farbwiedergabe würde sonst recht deutlich von unserer Wahrnehmung abweichen. Tauscht man bei einer System- bzw. Spiegelreflexkamera, das unter anderem Infrarot ausgrenzende Tiefpassfilter, gegen eines, dass grade diese Wellenlängen durchlässt, dafür aber den sichtbaren Bereich aussperrt, lässt sich die Welt plötzlich ganz anders darstellen. Optic-Makario, ein Spezialunternehmen in Mönchengladbach, rüstet auf Wunsch Digitalkameras so um, dass sie zum Beispiel nur noch Infrarot "sehen" können.

Dann gibt es allerdings nur noch Schwarz-Weise Bilder. Viel spannender sind hingegen Aufnahmen, die auch noch ein wenig vom sichtbaren Bereich zeigen. Das grelle Laub im Frühling zeigt sich dann Weiß bis Hellblau, während der Himmel rot wird. Die Ergebnisse sind immer eine Mischung aus unkonventionellen Bilddaten, die eine auf 700 nm Plus, umgebaute Kamera liefert und ein wenig tricksen bei der Bildbearbeitung.

Vielleicht haben Sie ja das Vorgängermodell Ihrer aktuellen Kamera noch aufgehoben, mit einem Filtertausch können Sie ihr ganz schnell zu einer neuen Daseinsberechtigung als hochauflösendes IR-Modell verhelfen. Besonders schön lässt sich mit Kameras arbeiten, die über Live View verfügen, dann können sie schon vor dem Auslösen die Welt mit "anderen Augen" sehen.