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34 Können Digitalkameras mehr als wir sehen?

Im Lauf der Evolution haben sich unsere Augen optimal an die Welt angepasst. Feuer, das im Rotbereich liegt und Gefahr signalisiert, können wir nicht übersehen. Andere Lebewesen, deren Augen recht ähnlich aufgebaut sind, haben einen ganz anderen Farbeindruck. Hunde sind Rotblind, ihre Augen sind nur mit Zapfen für Blau und Grün ausgestattet. Zwischen, für uns Rotem und Grünem, können Sie kaum unterscheiden. 

Das farbenfrohe Boot (links), sehen Hunde, wie viele andere Säugetiere weit weniger bunt.
Das farbenfrohe Boot (links), sehen Hunde, wie viele andere Säugetiere weit weniger bunt.

Bei Bienen und vielen anderen Insekten ist der Farbbereich in Richtung Ultraviolett verschoben. Rotes ist für sie bereits Schwarz. Besser sind Vögel ausgestattet, sie erkennen nicht nur "unser" Rot sondern auch Infrarotes. Ein Grund, warum sie kein Problem haben dunkelblaue Beeren inmitten dunkelgrüner Blätter zu finden. 

Warum ich Ihnen das erzähle, werden Sie sich mittlerweile fragen? Weil die Farbwiedergabe in der Fotografie, einzig und allein auf unsere menschliche Sichtweise abgestimmt sein muss. Auch Fotowiderstände – das sind jene Bauelemente, die Licht in elektrische Energie umwandeln -  reagieren spezifisch auf die unterschiedlichen Wellenlängen. Und damit sind wir beim Bild-Sensor. Er beheimatet Millionen von winzigen Fotowiderständen, deren "Farbsehen" unserem weit überlegen ist. Die heute weit verbreiteten CMOS-Sensoren würden neben dem menschlichen Spektrum auch einiges an Ultraviolett und einen großen Infrarot-Bereich in Bilder verwandeln können.

Ein ungefilterter CMOS-Sensor ist uns beim Farbsehen weit überlegen. Er könnte ein wenig Ultraviolett genauso erfassen, wie einen beachtlichen Bereich von Infrarot.
Ein ungefilterter CMOS-Sensor ist uns beim Farbsehen weit überlegen. Er könnte ein wenig Ultraviolett genauso erfassen, wie einen beachtlichen Bereich von Infrarot.
Der modifizierte Sperrfilter der verwendeten Kamera lässt erst Wellenlängen oberhalb von 740 Nm zum Bild-Sensor.
Der modifizierte Sperrfilter der verwendeten Kamera lässt erst Wellenlängen oberhalb von 740 Nm zum Bild-Sensor.

Schön für die Sensoren, doch damit lässt sich in der realen Farbwiedergabe nichts anfangen. Also mussten ihnen Grenzen gesetzt werden. Ein Filter, das, für uns unsichtbare Wellenbereiche ausgrenzt. Soweit die Technik für die konventionelle Sichtweise. Doch das muss nicht so bleiben. Spezialunternehmen, wie Optic-Makario rüsten Digitalkameras so um, dass sie zum Beispiel nur noch Infrarot "sehen" können. Mit derart modifizierten Kameras, lässt sich dann die Welt einmal ganz anders darstellen. Pflanzen und somit auch das Laub der Bäume, wird zum Beispiel nahezu weiß. Eine tolle Möglichkeit um z.B. einer nicht mehr zum Einsatz kommenden, "Vorgängerkamera" eine neue Aufgabe zu verpassen.