Flicken, Stricken und Schnitzen, damit verbrachten die Menschen in abgelegenen Höfen einst die langen Winterabende. Wir hingegen haben heute so viele Möglichkeiten uns auch im Winter zu beschäftigen, dass uns kaum langweilig wird. Dennoch wer fotografiert will sein Steckenpferd auch dann reiten, wenn die Lust auf draußen synchron zur Temperatur nach unten geht. Ja und genau da bietet sich einfach Table topp an. Die Kamera ist ja vorhanden und mit den meisten Zoomobjektiven im mittleren Brennweitenbereich, lassen sich auch ganz gut Makroaufnahmen machen.
Auch kleines verlangt nach Hintergrund
Bei einem Stillleben, das Sie am festlich gedeckten Tisch fotografieren, ergibt sich der Hintergrund von selbst. In den meisten anderen Fällen gilt es allerdings, für einen passenden zu sorgen. Zeichenkartons eignen sich dafür hervorragend und sind in allen passenden Größen zu haben. Damit der Hintergrund nahtlos von unten nach oben übergeht, sollte er einen Bogen bilden.
Lichtquellen aus dem Haushaltsfundus
Kleider machen Leute, Licht macht gute Bilder. Mit der Raumbeleuchtung werden Sie eher selten zu guten Ergebnissen kommen. Doch halt, fürs erste müssen Sie nicht gleich teure Spezialleuchten anschaffen. Eine Nachttischlampe mit Reflektor und einem kleinen Halogenbrenner tut es alle Mal. Das Schöne an diesen, meist vorhandenen, Lichtquellen ist, dass sie für prägnantes, punktförmiges Licht sorgen. Übrigens, Taschenlampen haben sich in letzter Zeit stark verändert. Durch den Einsatz von LEDs liefern sie besonders helles Licht. Mache sorgen mit mehreren LEDs für einen breiten Leuchtwinkel, andere, dank einem Linsensystem, für gerichtetes Punktlicht. Wollen Sie zum Beispiel eine Zwiebelscheibe "durchleuchten" oder hinter den Makro-Objekten, einen absolut weißen Hintergrund, sehen Sie sich nach einem Leuchtpult um, zum Beispiel nach einem aus der Zeit als man noch Dias sortiert hat.
Papier und Spiegel wirken Wunder
Arbeiten wir mit nur einer Lichtquelle, dann bleibt, vor allem, wenn diese hartes Licht liefert, die gegenüberliegende Seite des Objekts, ziemlich dunkel. Ein mehr oder weniger großes Stück Zeichenkarton als Aufheller, wirkt Wunder. Damit Sie auch diesen Aufheller nicht halten müssen, kleben Sie ihn zum Beispiel auf die nicht mehr benötigte Schachtel ihres Smartphones. Sie können den Aufheller nun nach Belieben ausrichten und für die passende Ausleuchtung der zweiten Seite von Ei, Salzfass oder Blüte sorgen. Soll ein Aufheller stärker wirken, dann bekleben Sie eine andere, nicht mehr benötigte Schachtel mit Silberfolie. Noch viel stärker wird dieser Effekt wenn Sie anstelle von Folie einen kleinen Spiegel einsetzen. Ach ja, Farbeffekte erzielen Sie mit buntem Papier als Aufheller. Ist der Karton rot, reflektiert er rotes Licht und das Makromotiv bekommt einen roten Akzent.
Ideen
Das Motto lautet, alles ist möglich und Sie sollten keinen Alltagsgegenstand von den Überlegungen ausschließen, ihn zum fotografischen Mittelpunkt zu machen.
Sehr viel mehr zu diesem Thema finden Sie in meinem Buch Available Light, erschienen im mitp-Verlag.