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43 Der Ausrufer und das Smartphone

Wir schreiben das Jahr 1423,

Im alten Persien, in der kleinen Stadt Tüs, fiel Mohamed bereits in seiner Kindheit durch eine klangvolle Stimme auf. Wann immer er seinen Freunden wahre oder erfundene Geschichten erzählte, hatte er die volle Aufmerksamkeit. In der Schule baten ihn seine Lehrer sogar bisweilen, für Ruhe zu sorgen, da er sich mit seiner Stimme besonders gut durchsetzen konnte. Und dann geschah etwas entscheidendes, das ehrwürdige Stadtoberhaupt wurde bei einer Schülerveranstaltung auf Mohamed aufmerksam. Es war seine Stimme die Eindruck machte. Da bekannt war, dass er auch in Lesen und Schreiben besonders gut war, luden ihn die hohen Herrn ins Amtshaus ein und boten ihm kurzerhand die Stelle des Ausrufers an, zumal der Amtsinhaber altersbedingt, schon bald in der Ruhestand gehen würde. So wurde Mohamed zum Ausrufer der persischen Kleinstadt Tüs. Wie im Flug eroberte er die Herzen der Bewohner und zählte schon bald zum engen Kreis der beliebtesten Bürger.

Da sich seine Fähigkeit mit Wort und Schrift umzugehen herumsprach, war es nur eine Frage der Zeit, dass er so nebenbei diverse Schriftsätze verfasste. Der eine oder andere Bürger bot ihm auch an, deren Biografien zu schreiben. Doch es wurden immer nur ganz kurze Zusammenfassungen, denn er hatte neben seinem Beruf als Ausrufer nur wenig Zeit. Wer ausgeschmückte Texte oder umfangreicheres wollte, den verwies er kurzerhand an die Literaten.

So ähnlich ist das auch mit den Smartphones, die schier allgegenwärtig Fotos machen. Sie sind ein tolles Werkzeug um das tägliche Leben zu dokumentieren. Und wenn das Licht und die technischen Möglichkeiten zusammenpassen, lassen sich auch wirklich schöne Bilder mit ihnen machen. Dennoch, mit einer Systemkamera und deren Angebot an Objektiven können es Handys nicht aufnehmen.  Smartphones sind in erster Linie Telefone, mit einer Reihe anderer Funktionen, so wie Mohamed primär Ausrufer war.