So "einfach" war erst einmal. Belichtungszeit, Blende und Scharfstellen. Zu Zeit und Blende gesellte sich mittlerweile die wählbare ISO-Einstellung. Doch die drei kann lassen sich auf höchst unterschiedliche Weise, für die richtige Belichtung, in Einklang bringen. Verschiede Messfelder und eine ganze Menge an Programmen stehen zur Wahl.
Das Scharfstellen überlassen wir längst der Automatik, namens Autofocus. Sie hat uns das Leben sehr viel einfacher gemacht. Je nach Kameramodell ist allerdings die Programmierung des Autofokus recht komplex geworden. Bei manchen Modellen können Sie zwischen zwanzig und mehr, unterschiedlichen Einstellungen wählen. Wer die Wahl hat (vor allem wer viel Wahl hat), hat bekanntlich ganz schön Qual.
Um das mühsame Verwackeln zu vermeiden bieten Kameras oder Objektive (und neuerdings bei manchen Modellen beide zusammen) eine Bildstabilisierung. Die macht aber nur bei Freihandaufnahmen Sinn. Sobald die Kamera auf einem Stativ sitzt, kann die Stabilisierung nicht selten das Gegenteil bewirken, und sollte daher abgeschaltet werden. Klar, sobald Sie die Kamera wieder ohne Stativ verwenden, dürfen Sie nicht auf's Einschalten vergessen.
Toll übrigens auch, dass wir die Kameras auf alle möglichen Licht (Farben) Situationen einstellen können. Sonne, Bewölkt, Schatten, Kunstlicht und vieles mehr. Als Joker könnte man natürlich auch auf AWB, den automatischen Weißabgleich, setzen, der allerdings subjektiv vorgeht und daher nicht immer die optimale Farbwiedergabe garantiert.
Ich denke gerade darüber nach, welche der nahezu unendlichen Funktionen, der aktuellen Kameras ich hier noch erwähnen soll. Bildstil, Rauschunterdrückung, HDR-Modus, Mehrfachbelichtung, vielleicht die Szene-Programme mit der Wahlmöglichkeit: Kinder, Tiere, Sport, Sonnenuntergang, bis zu Nachtaufnahmen ohne Stativ. Die Kamerahersteller haben längst ein Wettrennen gestartet und überbieten sich ständig mit mehr und noch mehr Funktionen. So kommen wohl so manchem Anwender oder Anwenderin Gedanken wie, meine Kamera ein unbekanntes Wesen, in den Sinn.
Es ist toll, und sicher in manchen Fällen auch sinnvoll eine Handvoll, dieser Funktionen zu nutzen, zugleich sorgen sie aber auch für Verwirrung. Mein Tipp, beschränken Sie sich auf ein paar der Features, diese erproben Sie erst einmal ausgiebig, ehe Sie sich auf Weitere einlassen.
Weniger ist oft auch bei Kamerafunktionen mehr. Letztlich sind Bilder das Ziel und die Kamera ist lediglich der Wegbegleiter.