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Sakura erklärt mir noch weitere Funktionen zum Weißabgleich

 

 

 

 

 

Sakura erklärt mir noch weitere Funktionen vom Weißabgleich

 

Das letzte Gespräch über den Weißabgleich ist ja ganz schön in die Länge geraten, daher habe ich Sakura eine Pause gegönnt. Da es noch so einiges Weiteres, über den Weißabgleich zu berichten gibt, habe ich die kleine Plaudertasche nochmal gehörig ausgefragt. 

 

"Hallo Sakura, fein, dass du nochmal mit mir über den Weißabgleich sprechen willst. Diesmal möchte ich gerne von dir hören, wie du die Einstellungen zum Thema Kunstlicht siehst." "Kunstlicht, soviel gleich vorweg, hat nichts mit Kunst zu tun, es geht da um alle Arten von Licht, dass nicht von der Sonne kommt. Früher, so habe ich mir sagen lassen, war es angeblich viel einfacher. Da gab es überall die guten alten Glühbirnen. Nicht nur ich, auch praktisch alle Kameras haben eine Einstellung Kunstlicht und dazu das Symbol einer Glühbirne. Warum auch immer, sobald ich darauf eingestellt bin, passe ich mich an das gelbliche Licht recht gut an. Genau genommen hat man uns allerdings auf das nicht ganz so rötliche Halogenlicht programmiert. Bei Glühlampenlicht (sofern es das noch irgendwo gibt) und bei den modernen LED-Warmtonlampen, liefern wir daher ein wenig gelblichere Bilder. Es heißt, die sehen stimmungsvoll aus." "OK, kennst du vielleicht einen Trick wie man bei diesen Lichtern zu Fotos ohne den leichten Farbstich kommt?". "Ich und meine mehr oder weniger kleinen Artgenossinnen, tun sich da ein wenig schwer und manche können Garnichts dagegen tun. Die viel größeren System- und Spiegelreflex Verwandten schaffen das mit der sogenannten Kelvin Einstellung. Aber darüber erzähle ich dir später mehr."

"Passt." Kommentiere ich den Vorschlag. "Wie ich weiß, kannst du dich auch auf zwei Arten von Leuchtstofflicht einstellen." "Ich weiß, ich bin da etwas privilegiert, denn die meisten aus meiner Klasse haben nur ein Leuchtstoff-Symbol. Dafür kenne ich einig Große von einem anderen Clan, die sich auf fünf oder sogar noch mehr Leuchtstoffarten einstellen lassen." "Ich weiß, es gibt bei den Röhren und Energiesparlampen jede Menge Arten." Bestätige ich. " Was mich interessiert, wie kommst du und deine entfernten Verwandten damit zurecht?" "So gut wie gar nicht. Denn unsere Benutzer wissen ja nicht, welche dieser Röhren oder Lampen gerade ihr grünliches Licht liefern. Auch meine größeren Onkel haben mir erzählt, dass sie dabei nur ganz selten richtig eingestellt werden. Schließlich klettert kaum ein Fotograf auf eine Leiter, um nachzusehen, welche Typen im Einsatz sind. Schlimmer noch, ich sehe immer wieder, dass in vielen Räumen, ganz unterschiedliche Leuchten vorhanden sind." "Kann ich verstehen, aber was schlägst du vor, wie man bei solchen Lichtsituationen zu brauchbaren Ergebnissen kommt?" "Nicht lange probieren, einfach den automatischen Weißabgleich AWB einstellen und uns das Anpassen überlassen. Vielleicht schaffen wir das nicht immer ganz genau, aber meist viel besser, als wenn die gewählte Einstellung nicht zum Licht passt."

"Apropos anpassen, du und viele andere Kameras können sich ja auch noch ganz gezielt an eine Lichtsituation anpassen. Kannst du mir mal erklären, wie ihr das macht?" "Klar, eigentlich ist es ganz einfach, wir brauchen ein Bild, dass man, egal mit welcher Weißabgleicheinstellung vorweg macht. Unser Menü hält dann einen Modus bereit, mit dem wie das Bild, analysieren (hochgestochenes Wort) können. Wir erkennen dann jede Art von Farbsicht und stellen uns darauf ein. Jetzt müssen uns Fotografinnen oder Fotografen nur noch auf den Weißabgleich Manuell (kann auch anders heißen) mit dem lustigen Symbol, zwei pfeilartige Dreieck und dazwischen ein Punkt, einstellen."

"Ist das nicht ein wenig umständlich?" "Wie sagt ihr Menschen so gern, ohne Fleiß kein Preis. Ein wenig Aufwand und schon passen die Farben, gleich welche verrückten Lichter gerade vorhanden sind."

"Danke, kannst du mir zum Abschluss noch erklären, was es mit dem Kelvin, den du Anfangserwähnt hast, auf sich hat?" "Klar, der Herr Kelvin, übrigens ein Lord, hat da etwas mit den Temperaturen ergründet und irgendein Schlaumeier ist auf die Idee gekommen, dass ein Stück Eisen, bei einer bestimmten Temperatur eine bestimmte Farbe hat. Und da hat er dann die Skala von Lord Kelvin angewandt. Onkels und Cousins lassen sich auf einen Bereich von meist 2500 bis 10000 Kelvin (zu finden unter: K) einstellen." Ich weiß das zwar, aber ich hätte gerne von Sakura gewusst, wie Kameras mit diesen Farbtemperaturen umgehen. Daher frage ich Sie: "Und was bringt das beim Weißabgleich?" "Sofern die Damen und Herrn, die meine großen Artgenossen bedienen, wissen was sie einstellen sollen, eine ganze Menge. Glühlampen und ihre LED-Nachfahren im Wohnbereich liefern ein Licht mit ca. 2800 Kelvin. Also gilt es 2800 K an der Kamera eizustellen und schon bleicht die weiße Tischdecke auch auf den Bildern weiß. Ein anders Beispiel, das vom Mond reflektierte Licht misst 4300 K, so lässt sich der Vollmond ganz ohne Farbstich auf Bilder bringen. Übrigens, viel Spaß hat mein großer, erfahrener Onkel, wenn jemand bei ihm ganz bewusst einen falschen Kelvin-Wert einstellt. Er schwärmt zum Beispiel davon, wie er einen eher unspektakulären Sonnenuntergang, so richtig fulminant auf Bilder bringen kann, wenn man ihm 10000 K vorgibt. Ein Cousin erzählte mir mal von einem Fotografen, der es nicht erwarten konnte, dass der Himmel nach Sonnenuntergang zur blauen Stunde wechselte, weil er zu der Zeit längst gemütlich bei einem kühlen Bier verweilen wollte. Er hat den Weißabgleich ganz einfach auf 2500 K eingestellt und schon hatte er die Blaue Stunde einfach vorverlegt."

 

"Danke, danke, danke, du hast das wieder besten erklärt. Ich freue mich schon auf unser nächstes Gespräch, vielleicht machst du dir schon einmal Gedanken, was du über die vielen Szene-Programme erzählen kannst."